Der legendäre Ice Cube aus Los Angeles, der für seine Texte, Filmproduktionen und Stiftungen wie BIG3 und CubeVision bekannt ist, setzt als echter Hip-Hop-Veteran seine musikalischen Akzente. Auch auf seinem zwölften Album gibt er den Ton an. Der Cousin von Del the Funky Homosapien & Kam machte seine ersten Gehversuche im Rap-Game mit der Gruppe C.I.A., bevor er als Mitglied der kultigen N.W.A. weltberühmt wurde. Dieser Pionier der Westküste wechselte solo zu Priority Records und veröffentlichte Meisterwerke wie AmeriKKKa's Most Wanted‘, das von The Bomb Squad mitproduziert wurde.
Ice Cubes ‘Death Certificate’ ist dank seiner tiefgreifenden rassistischen und politischen Themen ein absolutes Muss im West Coast Rap. Sein Debüt bei Lench Mob Records, ‘The Predator’, strotzte nur so vor rohen Straßengeschichten, die die rassistischen Spannungen in den USA gekonnt aufzeigten. Lethal Injection‘ führte einen härteren G-Funk-Sound ein, während sein Doppelalbum ’War & Peace‘ das letzte Kunststück mit Priority war.
Im Jahr 2006 meldete sich Ice Cube mit ‘Laugh Now, Cry Later’ bei Virgin Music & EMI Records nach einer Zeit voller Schauspielerei zurück. In die gleiche Kerbe schlug auch ‘Raw Footage’, obwohl dieses Album im Vergleich dazu eher mittelmäßig war. Mit ‘I'm the West’ hatte Cube einen Tiefpunkt, aber mit ‘Everythang's Corrupt’ schaffte er es, wieder etwas Salz in die Wunde zu streuen, wenn auch nicht bahnbrechend.
In den letzten Tropfen ist Cube wieder zur Ruhe gekommen. Man Down‘ war eine fette Anspielung auf seine Anfangstage im letzten Jahr, und jetzt gibt es den Nachfolger Man Up’. Das Album beginnt mit ‘Man Power’, produziert von E-A-Ski, das den Hörer direkt nach dem Stachel der eigenen Männlichkeit fragt. In ‘What You Gonna Do About It?’ nimmt Cube eine kämpferische Haltung ein und weist auf die Möchtegern-Gangstas hin. Freedumb‘ öffnet die Augen für die Tatsache, dass wir rund um die Uhr per Smartphone überwacht werden, und ’Guess What?‘ liefert eine verdächtige Analyse von ’Freund oder Feind‘.
Die Botschaft ist in ‘Forget Me If You Ain't wit Me’ klar, und mit der Single ‘Before Hip Hop’ blickt Cube auf seine Zeit vor dem Ruhm zurück, drapiert über einen Hallway Productionz Beat. Zusammen mit Scarface meldet er sich in ‘Act My Age’ im Trap-Stil zu Wort, ein Shoutout an die älteren MCs. Ratchet Ass Mouth‘ ist eine dicke Warnung, welche Mädels man besser meidet.
Mit einem ‘California Dreamin’’-Vibe der alten Schule, gipfelt ‘Respect My Space’ in G-Funk-Referenzen an das Leben an der Westküste. That Salt & Pepper‘ mit einem funkigen Erick Sermon-Beat und ’Bring Everybody‘ mit viel Karisma und ohne Zweck, bis hin zu ’All Work No Play‘, in dem Cube die OGs herausfordert, die dieselben Vibes teilen.
Trotz der Kritiken der letzten zwei Jahrzehnte, darunter der Flop ‘Krieg der Welten’, zeigt ‘Man Down’, dass Ice Cube immer noch weiß, wie man das Spiel salzig hält. Man Up‘ geht seinen eigenen, aber etwas weniger kantigen Weg. Das Album hat zwar weniger Produktionen als ’Man Down‘, bekommt aber trotzdem verdientermaßen eine salzige 6 von 10 Punkten. Was sagt ihr, ist Cube immer noch der G.O.A.T.?
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